Erfolgversprechende Geschäftsmodelle mit innovativen Technologien, Marketing- und Vertriebskonzepten – das ist der Fokus für den Businessplanwettbewerb SEGEL SETZEN! Am 16. November wurden in einer „Night of Innovation“ im Pommerschen Landesmuseum Greifswald die diesjährigen Sieger*innen gekürt. Die Teams „Solentil“, „Adeapt Engineering“ und „EcoBilge“ belegten die ersten drei Plätze. Der Sonderpreis der Universität Greifswald ging an das Team „Education-Innovation“.
Erstmals war der Businessplan-Wettbewerb SEGEL SETZEN! auch landesweit ausgelobt. Dr. Marco Schade von der Gründungsagentur Stapellauf NORD°OST° hebt hervor: „Es war durchaus ein Experiment, den Wettbewerb erstmals auch landesweit auszuschreiben. Umso mehr freuen wir uns über die Resonanz auch aus dem westlichen Landesteil. Dies zeigt uns, dass wir in der Gründungsszene Mecklenburg-Vorpommerns mit unseren Formaten mittlerweile gut etabliert sind. Unser Dank geht auch an die Mitglieder des Vereins Gründungswerft e. V., die uns mit ihrem Netzwerk bei der Bewerbung und Durchführung unseres Events tatkräftig unterstützt haben“.
Erneut zeigten die insgesamt 14 eingereichten Geschäftskonzepte von Studierenden und Hochschulmitarbeitenden ein breites Spektrum an innovativen Geschäftsideen. Einreichungen gab es in den Technologiefeldern Industrie 4.0, Gesundheit, Ernährung, Bioökonomie, Bildung, Umwelt und IT. Auch Dr. Stefan Seiberling, Leiter des Zentrums für Forschungsförderung und Transfer der Universität Greifswald (ZFF), begrüßt die Durchführung als Landeswettbewerb MV. „Der gemeinsame Businessplanwettbewerb der Universität Greifswald mit den Hochschulen in Neubrandenburg und Stralsund ist erfolgreich etabliert. Er zeigt immer wieder die große Vielfalt an innovativen Technologien, Verfahren und Geschäftsmodellen, die in der Wissenschaft entstehen und so spannende Lösungsansätze für die zentralen Herausforderungen unserer Zeit bieten. Mit der Öffnung des Wettbewerbes auch für die Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Wismar und Rostock möchten wir in diesem Wettbewerb beispielhaft zeigen, was Forschende und Absolvent*innen in ganz Mecklenburg-Vorpommern antreibt: Ideen, Mut, Kreativität und Herzblut aus allen Fachbereichen.“
Neu waren auch Standort und Format der Prämierungsfeier. Mit einer „Night of Innovation“ fand der Wettbewerb erstmals im Pommerschen Landesmuseum seinen Abschluss. Die Organisatoren hatten sich ein vielfältiges Programm mit Musik, Vorträgen und vor allem einer Startup-Messe einfallen lassen. Gleich 17 Startups aus der Region nahmen die Gelegenheit wahr, sich und ihre Produkte den rund 160 Gästen vorzustellen.
Die eingereichten Konzepte wurden von einer standortübergreifend und interdisziplinär zusammengesetzten Expert*innenjury bewertet. Im Fokus stand die finanzielle, technische und organisatorische Umsetzung der Geschäftskonzepte. Sponsor und Jurymitglied Andreas Klier von der ELUMIJA GmbH merkte an: „Die Pläne lasen sich teilweise sehr gut und wir sind von einigen Businessplänen wirklich sehr angetan. Da ist es schön, dass wir ein Teil dieses Wettbewerbs sein durften“. Insgesamt gab es Preisgelder in Höhe von 20.000, – €, die von der ELUMIJA GmbH, der Stiftung Sparkasse Vorpommern, der Rehaform GmbH, der BDO-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und der Universität Greifwald bereitgestellt wurden. Mit diesen Preisgeldern können die Siegerteams ihre Konzepte nun gezielt weiterentwickeln.
Das sind die Sieger im Detail:
Platz 1: Solentil (Universität Greifswald, Universität Rostock): Die Gründer Alexej Sonnenfeld, Matti Glatte und Marius Schmidt haben ein Konzept entwickelt, um aus der Wasserlinse mittel „Vertical Farming“ wertvolle Proteine zu gewinnen. Hiermit sollen u. a. umweltbelastende Sojaimporte reduziert werden. Den Sieg im Wettbewerb kommentierte Alexej mit einem „Das ist einfach nur verrückt!“
Platz 2: Adaept Engineering (Universität Rostock): Arne Wall, Fabian Hölzke und Hannes Raddatz sind nach eigenem Bekunden „die Jungs mit den Robotern“. Die von ihnen entwickelte Software ist ein Universalübersetzer, der Maschinen eine gemeinsame Sprache sprechen lässt und ihre Daten allgemein verständlich macht. „Unser Produkt ermöglicht es mittelständischen Unternehmen ohne den Aufbau einer Software-Entwicklungsabteilung ihre Produkte mit dieser Ressource aufzuwerten.“
Platz 3: EcoBilge (Hochschule Stralsund): Dr. Josephine Schaumburg, Isabel Reichel und Bruno Garcia Porto entwickeln den ersten Ölabscheider für innenbordmotorisierte Schiffe unter 40 Metern, der das Prinzip der Schwerkrafttrennung direkt an Bord verwendet. „EcoBilge ermöglicht die Trennung von Ölrückständen aus Bilgenwasser an Bord und damit ein gutes Umweltgewissen“.
Der Sonderpreis der Universität Greifswald geht an Steffen Jeran, Arne Seelisch und Daniel Dickhoff für ihr Projekt Education-Innovation. „Wir wollen dazu beitragen, das Bildungssystem in Deutschland zu modernisieren und pädagogischen Einrichtungen evidenzbasiert bei ihrer Entwicklung zu unterstützen“, so das Team über das Projekt. „Hierfür stellen wir eine App bereit, die auf Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Daten sowie funktionierender Praxisbeispiele pädagogischen Einrichtungen angepasste Empfehlungen für ihre Entwicklung gibt.“
Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnerinnen und Gewinnern!